GEFÄHRDUNGSKLASSE
Drückendes Wasser
Wir sprechen von drückendem Wasser, wenn zu erwarten ist, dass Grundwasser die Bodenplatte eines Bauwerks übersteigt. Der Sockelbereich ist bei drückendem Wasser jedoch die planmäßige Höchstgrenze der Abdichtung, da die Gebäudehülle mit Türen und bodentiefen Fenstern im Erdgeschoß nicht mehr gegen drückende Wasser abgedichtet werden kann.
Bei drückendem Wasser ist die gesamte erdberührte Fläche eines Hauses wasserdicht zu bauen. Bei sogenannten Weißen Wannen übernimmt der Beton die Abdichtung aller Außenflächen. Zusätzliche Maßnahmen sind hier nicht weiter erforderlich.
Bei gemauerten Kellern, unabhängig von der verwendeten Steinsorte, erfolgt die Abdichtung an der Außenseite durch Dichtungsbahnen oder Beschichtungen auf Bitumen- oder Zementbasis.
In jedem Fall gilt, dass die Abdichtung das Bauwerk nahtlos umhüllt, und alle Durchdringungen wasserdicht an die flächige Außenabdichtung angeschlossen sein müssen.
Besonderheiten
Sofern das geologische Gutachten eines Hauses nicht ausdrücklich vorschreibt, dass die Abdichtung bis Geländehöhe hochzuführen ist, endet die Dichtungsebene einer Weißen Wanne meist auf Brüstungshöhe des am tiefsten liegenden Kellerfensters.
Wird von einem Wasserstand bis zur Höhe des Sockelbereichs ausgegangen, sind wasserdichte Kellerfenster oder Lichtschächte zu verbauen, und die Fuge zwischen Außenwänden und der Kellerdecke ist ebenfalls gegen drückendes Wasser abzudichten.
Risse in der Bodenplatte oder den Außenwänden ist große Beachtung beizumessen, da sie bei steigendem Wasserdruck oftmals Wasserführend sind und so den gesamten Keller fluten können.
Grundsätzliches
Bei drückendem Wasser kann eine kleine Leckstelle den ganzen Keller fluten.
Ist ein Untergeschoß über längere Zeit unbeaufsichtigt, z.B. während eines Urlaubes, oder liegt die Leckstelle unterhalb des Bodenaufbaus, wird ein Wassereintritt erst dann erkannt, wenn bereits erhebliche Folgeschäden eigetreten sind.
Leckstellen in Weißen Wannen können fast immer von der Innenseite des Bauwerks saniert werden.
Ratschläge
Prüfen Sie alle zugänglichen Außenwände auf Risse.
Da eine Weiße Wanne grundsätzlich zur Rissbildung neigt schreibt die WU-Richtlinie vor, dass die Zugänglichkeit wasserundurchlässiger Bauteile (WU-Bauteile) dauerhaft zu gewährleisten ist. In der Praxis bedeutet dies, dass der Bauherr, im Falle einer Undichtigkeit in der WU-Bodenplatte, den ggfs. vorhandenen Bodenaufbau (Dämmung, Heizung, Estrich und Bodenbelag) auf eigene Kosten entfernen muss, um die Reparaturarbeiten zu ermöglichen.
Dieser Sachverhalt wird den meisten Bauherren erst im Schadensfall bewusst, wenn er die Beseitigung eines Baumangels im Rahmen seiner Gewährleistung einfordert.
Wie immer, so ist auch in diesem Fall, das rechtzeitige Erkennen eines Wassereintritts von Grundlegender Bedeutung, um großflächigen Rückbau von Bodenaufbauten zu vermeiden.
Die Installation des Aquaguard-Frühwarnsystems erkennt einen Wassereintritt auch an nicht einsehbaren Stellen und meldet sie dem Bauherren unverzüglich.